Kripperlroas

Kripperlroas Altmünster und Umgebung

Seit vielen Jarhen gibt es sie in vielen Orten und Regionen, wo es Krippen gibt und wo solche gebaut und gepflegt werden – die Kriperlroas. Eine Tradition die zwischen Weihnachten und Maria Lichtmeß (2. Februar) alle Jahre wieder auflebt, eine aktuelle Listung ist aber unmöglich. Darum dachte ich mir, vielleicht ist diese, meine Kripperlroas, eine kleine Alternative oder Ansporn, sich da oder dort selbst auf eine Kripperlroas zu begeben. Beachten Sie bitte, daß es sich bei meiner Aufstellung um keine Vollständigkeit handelt und auch um keine Wertigkeit! Alle Krippen sind sehenswert, denn jede Krippe ist ein Unikat. Nehmen Sie bitte VOR einer geplanten Kripperlroas mit der jeweiligen Krippenfamilie oder dem zuständigen Tourismusbüro Kontakt auf.

Kirchenkrippe Altmünster
Diese Krippe gilt als die „Mutterkrippe im Salzkammergut“ und wurde um 1800 von Johann Georg Schwanthaler gebaut. Diese Krippe verdeutlicht die Anbetung der Hirten, die Beschneidung des Herrn bis hin zum 12jährigen Jesus im Tempel. Da man zu dieser Zeit kaum ein Kamel noch einen Elefanten in Natur kannte, sind bei der Anbetung der Könige „wundersame Darstellungen“ mancher exotischer Tiere zu sehen. So zitiert der kleine Krippenführer: „Das Kamel hat einen Schwanenhals und der Elefant einen Schweinsrüssel, Pfoten wie ein Hund und einen Schwanz wie ein Ochse“.
Etliche der in dieser Krippe befindlichen Figuren dienten heute noch als beliebte Vorlage für die Landschaftskrippen, die es im gesamten Salzkammergut gibt.
Die Schwanthaler-Krippe steht in der Pfarrkirche Altmünster und ist von Weihnachten bis Maria Lichtmeß (2. Februar) frei zugänglich.
Für Führungen bitte mit dem Pfarramt Altmünster Kontakt aufnehmen!

Kirchenkrippe Neukirchen
Als (fast) typisches Beispiel einer „Viechtauer Krippe“ gilt die Kirchenkrippe in der Ortskirche in Neukirchen bei Altmünster. „Fast“ deshalb, weil einiges wirklich typisch viechtauerisch ist, wie etwa der Aufbau der Landschaft mit Wurzeln und Rinden, die als Felsen grau bestrichen wurden und einen feinen Glanz (Glitzer) von zerriebenen Christbaumkugeln bekamen, ebenso der Aufbau auf eher geringer Breite und Tiefe, aber deshalb steil abfallend. Nicht ganz typisch für eine Viechtauer Krippe ist die Grundfläche, die hier bei der Kirchenkrippe rechteckig ist und nicht die Trapezform (Dreiecksform) hat und auch gibt es in der Viechtauer Krippe kaum eine gemalte Halt (Hintergrund). Meist wurde die angedeutete Stadtsilhouette von Bethlehem in geschnitzter Form dargestellt. Die Kirchenkrippe Neukirchen stammt aus ca. 1800. Einige Figuren, so der Krippenführer Johann Gaigg (Bild) „haben sich bei der Flucht nach Ägypten verlaufen“ (wurden vor ein paar Jahren gestohlen!) eine davon wurde vom heimischen Schnitzer Markus Treml nachgeschnitzt und bewußt mit einer eigenen Färbung versehen. Über die Herkunft der Figuren gibt es mehrere verschiedene Auffassungen, so wird einerseits dem Stil nach ein Schüler der Schwanthaler-Werkstatt (Wirth bzw. Würth) genannt, andererseits ein Ebenseer namens Loidl. Eine Beschreibung der Krippe Neukirchen bei Altmünster stammt aus 1922 (Linzer Volksblatt, die anläßlich der damaligen Krippenausstellung in Linz entstand. Auch Namen wie Fritz Litzlbauer oder ein Bruckwies Naz tauchen als Schöpfer der Figuren auf.

Natmessnig-Krippe, Familie Natmessnig, Feldstraße 7, Altmünster
Zaunmair Krippe
, Sepp Moser Weg 4, Neukirchen bei Altmünster
Heimathaus Viechtau,
Kapellenweg 5, Neukirchen bei Altmünster
Gschwandthäuslkrippe, Familie Harringer, Viechtau 1, Neukirchen bei Altmünster

Krippenwerkstatt Altmünster
Keine offizielle Station der Krippenroas in Altmünster ist meine Krippenwerkstatt. Der Grund dafür ist leicht erklärt: Meine Werkstatt ist zu klein für einen Besuch für mehr als 2-3 Leute zugleich. Dennoch sind einzelne Besucher nach Voranmeldung und Erfüllung aller aktuellen Corona-Besimmungen herzlich willkommen! Zu sehen gibt es verschiedenste Arten von Krippen, natürlich alles aus eigener Hand, gleich wie die Figuren, die ebenfalls ausschließlich von mir selbst, großteils nach eigenen Vorlagen, vom Anfang bis zum Ende HANDGESCHNITZT sind und nicht maschinell gefertigt oder gefräst oder was auch immer. Hier können Sie mir beim Schnitzen über die Schulter schauen und wem es gefällt, der kann selbst einige Schnitte ins Holz probieren! Das ist einzigartig! Warum ich das zulasse? Weil ich das Handwerk des Schnitzens vermitteln möchte und jeder, der sich für das Schnitzen interessiert, kann es auch! Äußerungen wie: „ich hab kein Talent“ oder „das kann ich nicht“ … lasse ich nicht gelten, denn wer keinen Funken Talent hat, interessiert sich eh nicht dafür und daß jemand das (noch) nicht kann ist klar, dafür kann man das lernen. Üben, üben, üben, das ist das Motto und nach der 500. Figur 😉 wird es schon leichter.

Hauskrippe Franz Frey, Ebensee
Eine typische Ebenseer Landschaftskrippe baute Franz Frey (5.6.1929 – 5.3.2023) in den Jahren 1995 bis 1998. Rund 150 von ihm auch selbst geschnitzte Figuren schmücken diese Krippe zwischen Weihnachten und Maria Lichtmeß (2. Februar). Für den Aufbau der Krippe mit der weitläufigen Landschaft benötigt die Familie Frey mehrere Tage und von den Figuren hat jede einzelne ihren bestimmten Platz und werden nach überlieferter Tradition angeordnet.
Bei der Kripperlroas in Ebensee werden hier im Hause Frey auch andere Krippendarstellungen und weitere Werke des unvergessenen Franz Frey gezeigt.
Viel Interessantes findet man über Ebenseer Landschaftskrippen auch im Buch von Franz Frey „O Bruader, lieber Bruder mein…“ (im Handel nicht mehr erhältlich!)

Filialkirche Reindlmühl
Diese kleine, 1955 geweihte Kirche birgt eine Kirchenkrippe, die ihre Figuren im Laufe des Jahres 1957 erhielt und vom einheimischen Landwirt Josef Moser (1895-1958) geschnitzt wurden. Erst 2 Jahre später wurde die Krippenlandschaft vom pensionierten Forstarbeiter Franz Nußbaumer (1878-1964) geschaffen.
(Foto und Information aus dem Buch „Jauchzet, frohlocket!“ von Elisabeth Wimmer)*

Kirchenkrippe Ohlsdorf
In dieser Krippe findet man, wie bei mehreren Krippen speziell im Salzkammergut, die Handschrift von Johann Georg Schwanthaler.
Einzelne Figuren werden mit Sicherheit dem Bildhauer zugeordnet, insbesondere der Gloria-Engel. Bemerkenswert ist in dieser Krippe auch der Elefant, der ein grimmig-menschliches Antlitz hat. Die Krippe dürfte um 1900 von Gmunden nach Ohlsdorf verkauft worden sein.
(Foto und Information aus dem Buch „Jauchzet, frohlocket!“ von Elisabeth Wimmer)*

Kirchenkrippe Gschwandt bei Gmunden
Eine relativ junge Kirchenkrippe befindet sich in der Pfarrkirche zur Hl. Katharina in Gschwandt bei Gmunden und wird auf Advent 1968 datiert. Beinahe 50 Zentimeter hohe Figuren von Prof. Walter Bacher (1908-1960) waren der Anfang, jedoch ohne Krippenhintergrund. Dieser wurde nach dem Vorbild eines Krippenstalls des bürgerlichen Uhrmachers zu Gmunden, Franz Xaver Narbeshuber (1843-1926) von dessen Enkel, Wilhelm Schwarzäugl erst in den Jahren 1967-1968 für die Pfarre Gschwand geschaffen.
(Foto und Information aus dem Buch „Jauchzet, frohlocket!“ von Elisabeth Wimmer)*

Kirchenkrippe Laakirchen
Diebe haben auch hier bei dieser Krippe zugeschlagen und so wurde es notwendig, aß der Gmundener Bildhauer Klaus Loderbauer die Könige und Engel wieder ergänzen mußt, bei einer Kirchenkrippe, die auf das Jahr 1924 zurückgeht. Da schuf der Bildhauer August Klein, geboren 1858 in Bad Landeck (Schlesien) diese Krippe. Besondere Aufmerksam sollte man hier auf die sonderbare Haltung der Heiligen Familie legen, bei der Josef seinen Blick zum neugeborenen Jesukind richtet, dieses aber in die andere Richtung schaut…
(Foto und Information aus dem Buch „Jauchzet, frohlocket!“ von Elisabeth Wimmer)*

* Pflichtlektüre für alle Krippenliebhaber
Viele weitere Informationen über Kirchenkrippen in Oberösterreich im Buch „Jauchzet, frohlocket!“ von Dr. Elisabeth Maria Wimmer. Eine sehr detaillierte Beschreibung auf Auflistung der Kirchenkrippen, Krippenaltäre und weihnachtliche Darstellungen in den Kirchen der Diözese Linz in Oberösterreich, Band 1: Südlich der Donau (ohne Linz).
Dazu eine Rezession im Kulturbericht Oberösterreich, Monatsschrift der Oö. Kultur, 66. Jahrgang 2012, Folge [?], S. 8) von Sandra Galatz:
Die Seele der Bad Ischlerin Elisabeth Maria Wimmer jauchzt, denn ihre jahrelange Forschungstätigkeit im Bereich Kirchenkrippen hat Form angenommen: Ein knapp 360 Seiten dicker Kunstband, in dem alle kirchlichen Weihnachtsdarstellungen südlich der Donau dokumentiert sind, wurde veröffentlicht. Mittlerweile arbeitet die Gitarrenlehrerin, Philologin, Fotografin und Krippenfreundin am zweiten Band. (erscheint voraussichtlich Ende 2021 – Bem.)
Format 28 x 24 cm, 360 Seiten, überwiegend farbige Abbildungen, Hardcover – Verlag Bibliothek der Provinz GmbH – ISBN: 978-3-99028-107-9

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