Altmünster

Dort wo die Mutterkrippe vom Salzkammergut steht

Ortsansicht AltmünsterDieser idyllische am Traunsee gelegene Markt beherbergt eine besondere Rarität: Die „Mutterkrippe der Salzkammergutkrippen“, so die treffende Bezeichnung für dieses einmalige Krippenwerk von Johann Georg Schwanthaler (1740-1810) in sieben Darstellungen. Zudem gilt der Ortsteil „Viechtau“ als Heimatstätte der „Viechtauer Krippen“. Von hier aus hat sich auch das ländliche Schnitzen, Stücke wie praktische Holzlöffel, Wäscheklammern bis hin zu den Figuren für die heimischen Krippen. Noch heute gibt es hier mehrere aktive Schnitzer und Krippenbauer, deren Werke bei regelmäßigen Ausstellungen, wie etwa im Heimathaus Viechtau im Ortsteil Neukirchen bei Altmünster, zu besichtigen sind.
Unbedingt sollte man in Altmünster auf den Kalvarienberg gehen, am besten vom Zentrum des Marktes aus.
Der Name „Anstieg“ ist in jedem Fall nicht gerecht, denn nur wenige Höhenmeter sind es bis zur Kalvarienbergkirche (erbaut 1844-1846). Umso sehenswerter ist die eindrucksvolle Kreuzigungsgruppe aus unbekannter Meisterhand mit perspektivische Wandmalerei im Inneren der Kirche, 14 Ölbilder eines unbekannten Künstlers aus der Zeit um 1730 den Kreuzweg darstellend und natürlich die Aussicht auf de6-0477- (12)n Markt Altmünster mit dem Traunsee, dem Traunstein (1.691 m) und das gesamte Bergpanorama zwischen Grünberg (984 m) und Erlakogel (1575 m).
Um eine Sehenswürdigkeit ist die Kalvarienbergkirche Altmünster seit 2019 reicher: Eine über 40 Jahre als verschollen gegoltene, lebensgroße Heiligenfigur wurde wiederentdeckt und durch eine Privatinitiative vor dem endgültigen Verfall gerettet. Bei der Figur handelt es sich um einen sogenannten „Schmerzensmann“, eine dramatische Darstellung des gegeißelten Jesus Christus, vermutlich gegen 1780 entstanden. Erste Expertenmeinungen sagen, daß es sich dabei um ein Werk aus der Schwanthaler-Werkstätte handelt, Detail-Untersuchungen werden noch durchgeführt.
Was mich als Hobby-Schnitzer an dieser Figur besonders beeindruckt, ist der Gesichtsausdruck dieser gefaßten Lindenholz-Skulptur sowie die feinste Schnitzkunst auch an Armen und Beinen.

Spezielle Informationen für Krippenliebhaber:

Kirchenkrippe Neukirchen bei Altmünster

Kripperlroas (freiwillige Spenden)
zwischen 26.12. (Stefanitag) und 2.2. (Maria Lichtmeß) – das Beginndatum kann allerdings unterschiedlich sein. Kripperlroasen gibt es im Ortsgebiet Altmünster und im Ortsteil Neukirchen mit mehreren Stationen. In privaten Wohnhäusern erklärt der Krippenvater oder die Krippenmutter den Besuchern die Krippe, wobei so manches erzählt wird, das in keinem Führer steht. Beim Besuch einer Krippe ist es gebräuchlich, eine kleine Spende zu hinterlassen, manchmal liegt auch ein Gästebuch für einen Eintrag auf (im Bild: Kustos Johann Gaigg erklärt die Kirchenkrippe Neukirchen).

wunderschöne KrippendarstellungSchwanthaler-Krippe (Eintritt frei)
Der Schöpfer dieser imposanten Kirchenkrippe in der Pfarrkirche Altmünster, Johann Georg Schwanthaler (1740-1810), lebte in Gmunden, sein Wirkungskreis erstreckte sich aber weit über den lokalen Raum hinaus. Der Meister hinterließ als Besonderheit ein einmaliges Krippenwerk, die aus sieben Darstellungen bestehende „Schwanthaler Krippe“, die als „Mutterkrippe der Salzkammergutkrippen“ gilt und seit 1974 als gesamtes Ensemble in der Pfarrkirche Altmünster alljährlich zwischen Weihnachten und Maria Lichtmeß zu besichtigen ist. Trotzdem die Krippe bereits über 200 Jahre alt ist, sind die Figuren noch in ihrer Originalbemalung zu betrachten!
Die Schwanthaler-Krippe Altmünster ist zwischen 24.12. (Heiliger Abend) und 2.2. (Maria Lichtmeß) täglich zu besuchen. Außerhalb der offiziellen Öffnungszeiten kann die Krippe gegen Voranmeldung von Gruppen ganzjährig besucht werden. Zugang: Haupteingang Pfarrkirche Altmünster.

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